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WIND NORD-OST, STARTBAHN NULL-DREI…

… BIS HIER HÖR ICH DIE MOTOREN! Nicht auf der Startbahn Null-Drei, wie im Lied von Reinhard Mey, waren die Motoren zu hören. Sondern am EHRENMAL im BUSSKÖNNING-HOOK.

Denn am 3. Samstag im August trafen sich wieder einmal die BIKER & FRIENDS BUSSKÖNNING-HOOK zur jährlichen Motorrad-Ausfahrt.

Weil im letzten Jahr wegen Dauerregen ausgefallen, stand die Tour unter dem Motto „Westfälische Höfe“ erneut auf dem Programm.  Abgewandelt heißt es weiter im Lied von Reinhard Mey:  Über den Wolken (hier: auf den Motorrädern), muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, bleiben darunter verborgen. Und dann – wird was uns groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein…

Und das hatten wohl alle Biker*innen im Sinn. Einfach mal die derzeit verquirlte Welt hinter sich zu lassen, über malerische Sträßchen zu cruisen und die münsterländische Parklandschaft und das Tecklenburger Land mit den vielen schönen, teils historischen Höfen links und rechts des Weges zu genießen. Nahrups-Hof-Café (www.nahrups-hof.de),

ein Lokal mit Gutshof-Charme abseits von Greven versteckt im Grünen gelegen, war erste Adresse für einen Zwischenstopp, um den Kaffeehaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Danach ging´s weiter Richtung Tecklenburger Land mit seinen besonders von uns Motorradfahrern  geschätzten kurvenreichen Straßen, die uns durch malerische Wald- und Wiesenlandschaften führten.

Passend zum Mittagessen trafen wir auf Hof Löbke (www.löbke.com) in Ibbenbüren ein.

Suppen, Salate, Schnitzel und Burger aus lokalen Zutaten auf einer begrünten Terrasse inmitten von herrlichen Gärten warteten auf uns hungrige Biker.

Leckeres Eis, das Abkühlung bei den warmen Temperaturen versprach, genossen einige von uns dann noch in der Hof-Eisdiele. Frank ließ es sich sogar nicht nehmen, aus dem Sortiment frischer Produkte im Hofladen eine Chilipflanze zu erwerben. Sie verschwand in der Gepäcktasche seines Bikes, um später daheim bei der Zubereitung kulinarischer Leckereien mit ihren Schoten die passende aromatische Schärfe zu verleihen.

Nach dem gastronomischen Stopp wartete schon nach kurzer Fahrt ein technisches Schmakerl auf uns. Wir waren angemeldet beim Motorradmuseum Ibbenbüren

(www.motorradmuseum-ibbenbüren.de), um uns vom Besitzer, Reinhard Stockmann, in die wunderbare Welt der Zweiradgeschichte entführen zu lassen.

Das in einem historischem Schulgebäude untergebrachte Museum hat es in sich: Motorradgeschichte vom Hochrad von 1882 bis zur modernen Paris-Dakar Rallyemaschine. Über 180 erstklassige Exponate lassen das Herz eines jeden Motorradfans höher schlagen.

Wir konnten hautnah die Faszination „Motorrad“ mit Maschinen aus verschiedenen Epochen wie zum Beispiel 50er Jahre-Klassiker, Kleinkrafträder und Mopeds bis in die späten 70er Jahre hinein, atemberaubende Sammlerstücke wie die letzte erhaltene „Diel“ aus dem Jahre 1927 mit wassergekühlten Motor, eine „Wanderer“ mit Riemenantrieb, sowie eine „Schrittmachermaschine“ aus dem Jahre 1925 bewundern.

Zu fast allen Ausstellungsstücken findet man im Museum erläuternde Informationen sowie historische Motorradbekleidung oder auch interessante Schnittmodelle.

Robert Stockmann, ein leidenschaftlicher Motorradfreund, der in frühen Jahren mit seinem „Victoria Bergmeister Gespann“ bei vielen Zuverlässigkeitsfahrten erfolgreich war, legte im September 1978 den Grundstein für das „Motorrad-Museum Ibbenbüren“. Nachdem er in den 60er und 70er Jahren viele historische Motorräder aufkaufte, um sie vor der Schrottpresse zu bewahren, stellte sich nach einigen Jahren Sammlerleidenschaft ein Platzproblem ein. Mit dem Kauf eines historischen Schulgebäudes in der Bauernschaft Lehen schaffte er sich neue Platzkapazitäten und stellte fortan auch der Öffentlichkeit seine Exponate zu Verfügung. Im Jahre 1992 wurde das Gebäude nochmals vergrößert und bietet heute eben über 180 Zweirädern ein neues Zuhause. Die Leidenschaft zu Motorrädern hat Robert Stockmann an seinen Sohn Reinhard weitergegeben, der heute das Motorrad-Museum leitet.

Wir waren uns einig, dass dieses Museum ein besonderes Highlight der diesjährigen Tour war; mussten aber gleichzeitig feststellen, dass die Zeit während der Besichtigung wie im Fluge vergangen war und wir länger als geplant in der Welt der klassischen Motorräder verblieben waren. Um weiterhin die Rückreise Richtung Heimat genussvoll auskosten zu können, haben wir uns nach kurzer Beratung geeinigt, die geplante Kaffee- und Kuchenpause beim ebenso historischen Bauerncafé, Mias Backhaus in Büren (www.miasbackhaus.de), ausfallen zu lassen. In jedem Fall aber eine empfehlenswerte Adresse, um auf einer privaten Ausfahrt einmal dort Rast zu machen.

Stattdessen haben wir uns alle am frühen Abend im Garten bei Norbert & Doris wieder versammelt,

um lecker zu grillen und bei dem einen und anderen kühlen Tropfen den schönen Tag noch einmal Revue passieren zu lassen.

Und auch – um nach bewährter Tradition – in der Blockhütte die dort umfangreiche Spirituosenauswahl zu verkosten und dabei ausgelassen bis in den frühen Morgen „Benzin zu quatschen“.

Und dabei wurde frei nach Reinhard Mey „alles, was uns groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein…“ 🙂

Herzliche (Biker-)grüße

Euer Schreiberling 🙂

Norbert

P.S.: Zu guter Letzt freuen sich BIKER & FRIENDS BUSSKÖNNING-HOOK, aus dem Verzehrerlös noch fast 70 € Überschuss an die Nachbarschaftskasse übergeben zu können. Ist ja für n´en guten Zweck.

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